3D Druck – Was ist das?
Erläuterung des 3D Druck Prozesses / Verfahrens
Der inzwischen etablierte Begriff “3D Druck” ist etwas irreführend, da das Verfahren nur wenig mit dem klassischen Druck auf Papier gemeinsam hat. Mit den 3D Druck Verfahren wird ein physisches Objekt aus einem digitalen Modell z.B. einer CAD Datei auf einem “3D Drucker” produziert.
Die Herstellung erfolgt, indem Material wie Kunststoff oder Metall schichtweise in 3 Dimensionen aufgetragen wird. Man spricht daher auch von additiver Fertigung / Additive Manufacturing. Es existieren unterschiedliche technische Verfahren für den 3D Druck z.B. FDM (Fused Deposition Modeling. Auftragen geschmolzenen Kunststoffs), SLS (Selektive Lasersintering. Zusammenschmelzen von Kunststoff- oder Metallpulver mittels eines Lasers), SLA (Stereolithographie. Aushärten eines Kunstharzes z.B. mit einem Laser).
Der 3D Druck kann entweder sofort über den eigenen 3D Drucker zu Hause oder einen Dienstleister (wie z.B. Shapeways, Sculpteo, Ponoko, iMaterialise) erfolgen. Letztere bieten eine grosse Auswahl an verschiedenen Materialien und Farben an. Allerdings bestehen hier Lieferzeiten von einer bis mehrere Wochen.
Nutzen von 3D Druck
3D Druck ist perfekt geeignet zur schnellen und lokalen Fertigung von individualisierten Objekten. Ein personalisiertes Objekt herzustellen kostet gleich viel, unabhängig von der Geometrie oder Komplexität. Es müssen weder Werkzeuge noch Gussformen hergestellt werden. Ein weiterer grosser Vorteil ist, dass ein digitales Objekt überall auf der Welt auf Nachfrage produziert werden kann. Es muss nur die digitale Datei des Objektes an einen Ort versendet werden, wo ein 3D Drucker mit dem gewünschten Material steht.
3D Druck - wohin geht es?
Wenn es nach der britischen Wochenzeitschrift "The Economist" geht, werden 3D-Drucker eine "dritte industrielle Revolution" einleiten.
Über sogenannte Social Manufacturing-Dienste kann jeder die Arbeitsleistung seines 3D-Druckers anbieten und somit zum eigenen Unternehmer werden. Marktplätze wie Etsy zeigen bereits jetzt, dass viele Konsumenten handgemachte Produkte schätzen und dafür auch etwas mehr bezahlen würden.
Das Startup 100kGarages.com hat es sich zum Ziel gesetzt, Besitzer von 3D-Druckern (sogenannte Fabber) eine Plattform zu bieten, über die jeder seine Arbeitsleistung zur Verfügung stellen kann. Ebenso verfolgt die Website 3D Hubs die gleiche Zielsetzung. Auffinden des nächstgelegenen Anbieter von 3D Druck Dienstleistungen.
Solche "Garagenfirmen" könnten, wie der Economist bemerkt, "einige Jobs aus Schwellenländer zurückholen" und das Ende der Massenfertigung einleiten.